Internationale Colt-Umfrage zeigt Schritte für erfolgreichen Einsatz von KI in Unternehmen auf

Befragung von 1.000 Beschäftigten in der Telekommunikation in Deutschland und acht weiteren Ländern untersucht Einstellungen zu KI – Risiken, wenn Beschäftigte nicht einbezogen werden

Frankfurt, 04.11.2025, Colt Technology Services, globaler Anbieter für digitale Infrastruktur, hat mit der Umfrage „Concern to Confidence: How Telecoms Businesses Can Embrace AI Without Leaving People Behind“ untersucht, wie Beschäftigte in der Telekommunikationsbranche den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) am Arbeitsplatz bewerten. Dafür wurden 1.005 Mitarbeitende aus verschiedenen Funktionen in Telekommunikationsunternehmen in Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Spanien und den USA befragt.

Die Ergebnisse zeigen deutlich, wie wichtig eine „People First“-Strategie beim Einsatz von KI ist und welche Risiken entstehen, wenn Mitarbeitende nicht einbezogen werden. Ein Teilnehmer formuliert es so: „Es wird oft angenommen, dass alle bereit sind, sich anzupassen. Dabei sind viele einfach überfordert und schweigen.“ Ein anderer sagt: „Entscheidungen über KI werden zu oft in Bereichen getroffen, in denen niemand über Gleichberechtigung nachdenkt. Wenn die Ergebnisse bestehende Vorurteile widerspiegeln, reproduzieren die Systeme diese Ungleichheit.“

Zentrale Ergebnisse der Umfrage

  • Weniger als ein Viertel (23 Prozent) der Befragten fühlt sich sehr sicher in Bezug auf den eigenen Arbeitsplatz. Besonders gering ist das Vertrauen bei Mitarbeitenden in Einstiegs- und Junior-Positionen.
  • 55 Prozent sorgen sich, dass KI ihre Rolle teilweise oder vollständig ersetzen könnte – diese Sorge ist vor allem in Funktionen verbreitet, die häufiger von Frauen ausgeübt werden.
  • Gleichzeitig glauben 63 Prozent der Befragten, dass KI Fortschritte bei Gleichstellungszielen fördern kann. Voraussetzung dafür ist, dass Vorurteilen entgegengewirkt wird und vielfältige Perspektiven der Mitarbeitenden von Beginn an einbezogen werden.
  • Die Nutzung von KI-Tools unterscheidet sich in den einzelnen Ländern bei den Unternehmen, die KI in ihren täglichen Geschäftsbetrieb integriert haben. Besonders verbreitet sind Suchfunktionen mit integrierter KI und generative KI-Anwendungen.

Frank Miller, Chief AI and Platforms Officer, Colt Technology Services, erklärt: „Unsere Umfrage zeigt, dass KI den Beschäftigten enorme Chancen eröffnet, ihr Wissen zu erweitern, Routineaufgaben zu vereinfachen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das fördert letztlich den Unternehmenserfolg. Doch dafür braucht es einen menschenzentrierten Ansatz, der auf Prinzipien verantwortungsvoller KI basiert. Sonst besteht die Gefahr, bestehende Ungleichheiten zu verstärken und Chancen für unterrepräsentierte Gruppen zu begrenzen. Wenn Unternehmen ihre Mitarbeitenden von Anfang an in das Thema KI einbeziehen, offene Kommunikation fördern, Weiterbildung ermöglichen und eine Kultur des kontinuierlichen Lernens schaffen, kann die Telekommunikationsbranche eine vielfältige, kompetente und motivierte Belegschaft aufbauen, die der Zukunft mit Zuversicht begegnet.“ 

Weitere zentrale Ergebnisse:
Bedenken zu Arbeitsplatzverlagerung und Ungleichheit bestehen fort
55 Prozent der Befragten (Deutschland: 63 Prozent) geben an, sich Sorgen zu machen, dass KI ihre Rolle künftig teilweise oder ganz ersetzen könnte. Besonders Beschäftigte in Marketing (60 Prozent, Deutschland: 64 Prozent), Finanzen (60 Prozent, Deutschland: 75 Prozent), Kundenservice (59 Prozent, Deutschland: 41 Prozent) und Verwaltung (58 Prozent, Deutschland: 64 Prozent) zeigen sich besorgt. Das sind Funktionen, in denen Frauen überdurchschnittlich häufig vertreten sind. Eine Teilnehmerin betont: „Wenn man sich ansieht, welche Bereiche zuerst automatisiert werden, sind es oft die, in denen überwiegend Frauen arbeiten.“ Ein anderer Kommentar: „Wir brauchen mehr Vielfalt bei den Menschen, die mit den KI-Systemen arbeiten – derzeit sind es meist dieselben demografischen Gruppen.“

Zudem zeigt der Report, dass es in vielen Unternehmen noch an Bewusstsein darüber fehlt, welche Maßnahmen zur Reduzierung geschlechtsspezifischer Risiken durch KI notwendig sind, falls solche Maßnahmen überhaupt existieren.

KI kann Fortschritte bei Gleichstellung unterstützen
Die Telekommunikationsbranche weist traditionell kein ausgewogenes Geschlechterverhältnis auf. Aber obwohl nur etwa ein Fünftel der Befragten derzeit eine hohe Geschlechterdiversität auf Vorstandsebene (20 Prozent, Deutschland: 18 Prozent), in den weiteren Führungsebenen (20 Prozent, Deutschland: 16 Prozent) oder im gesamten Unternehmen (22 Prozent, Deutschland: 22 Prozent) sieht, glauben fast zwei Drittel (63 Prozent, Deutschland: 68 Prozent), dass KI helfen wird, Fortschritte bei Gleichstellungszielen in ihrem Unternehmen zu erreichen.

Unternehmen investieren in KI-Weiterbildung
Etwa ein Viertel der Unternehmen (24 Prozent, Deutschland: 21 Prozent) qualifiziert Mitarbeitende für ihre aktuellen Positionen weiter, weitere 21 Prozent bilden für neue Aufgabenfelder aus (Deutschland: 24 Prozent). Häufig angebotene Schulungsmaßnahmen sind Online-Kurse (47 Prozent, Deutschland: 53 Prozent), Lernmaterialien (41 Prozent, Deutschland: 41 Prozent) und Konferenzteilnahmen (35 Prozent, Deutschland: 26 Prozent). Ein Drittel (33 Prozent, Deutschland: 28 Prozent) bietet Präsenzkurse an, 27 Prozent ermöglichen Zertifizierungen (Deutschland: 32 Prozent) und 20 Prozent setzen auf Mentoring-Programme (Deutschland: 24 Prozent).

Positives Stimmungsbild zum Einsatz von KI im Arbeitsalltag
Insgesamt überwiegt bei den Beschäftigten eine positive Haltung gegenüber KI. Sie erwarten vor allem schnellere Datenanalysen und höhere Produktivität.

  • Zeitersparnis bei Aufgaben – meistgenannt in Indien (50 Prozent), den USA (43 Prozent) und Japan (44 Prozent), in Deutschland sagen das 28 Prozent.
  • Schnellere Datenanalyse – hervorgehoben in Deutschland (44 Prozent) und Finnland (46 Prozent)
  • Weniger Fehler – betont in Italien (33 Prozent) und Spanien (29 Prozent), in Deutschland sagen das 23 Prozent.
  • Steigerung der Produktivität – bevorzugt in Großbritannien (41 Prozent) und in Frankreich (30 Prozent), in Deutschland sind es 36 Prozent.

KI-gestützte Suchfunktionen werden von durchschnittlich 35 Prozent der Befragten täglich genutzt (Deutschland: 31 Prozent), wenn ihr Unternehmen KI in den täglichen Betrieb integriert hat. In Indien sind es 56 Prozent, in Großbritannien 43 Prozent und in den USA 39 Prozent. Generative KI kommt bei 24 Prozent der Befragten täglich zum Einsatz. Auch hier liegen Indien (43 Prozent), Großbritannien (38 Prozent) und die USA (28 Prozent) wieder vorn, in Deutschland sind es 21 Prozent.

Frank Miller ergänzt: „Ein menschenzentrierter Ansatz für KI fördert Gleichberechtigung und Inklusion. Er stellt sicher, dass KI-Systeme keine unbeabsichtigten Vorurteile reproduzieren, und hilft Unternehmen, Sicherheit, Fairness und Verantwortung zu priorisieren. Das schafft Vertrauen, Transparenz und letztlich eine engagiertere Belegschaft sowie bessere Kundenerlebnisse.“

Grundprinzipien der Colt-KI-Strategie
„People and Culture“ und „Responsible AI“ bilden zwei der zentralen Säulen von Colts eigener KI-Strategie. Diese basiert auf folgenden Schwerpunkten:

  • KI-Kompetenz: Sicherstellen, dass alle, die KI-Systeme entwickeln, einsetzen oder nutzen, über ausreichendes Wissen, Training und Unterstützung verfügen.
  • Kultur und Gemeinschaft: Förderung einer offenen, lernorientierten Kultur und eines kritischen Umgangs mit KI-Ergebnissen; Schaffung inklusiver Räume für Austausch über Chancen und Risiken.
  • Soziale Nachhaltigkeit: Risikomanagement im Hinblick auf Auswirkungen von KI auf Individuen und gesellschaftliche Gruppen; Fokus auf Prinzipien von Fairness, Transparenz und Verantwortung.
  • Ökologische Nachhaltigkeit: Verständnis der gesamten Lebenszyklusauswirkungen von KI und Priorisierung effizienter Hardware- und Software-Designs.
  • „AI for Good“: Förderung von Anwendungsfällen, die nachweislich einen positiven Beitrag für Menschen und Umwelt leisten.

Der vollständige Report „Concern to Confidence“ steht zum Download bereit.

Methodik:
Censuswide befragte 1.005 Mitarbeitende aus Telekommunikationsunternehmen unterschiedlicher Ebenen und Funktionen in Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Spanien, Großbritannien und den USA. Die Datenerhebung erfolgte vom 14. bis 30. Januar 2025. Censuswide ist Mitglied der Market Research Society und des British Polling Council und befolgt die MRS- und ESOMAR-Standards.

Male portrait on the city street around tramway, he standing in front of blurred motion tramway and vehicles on background and looking at camera.

Colt Technology Services

04 November 2025

 

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