Die Reduktion der Latenz – HFT in den Devisenmärkten

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Kürzlich gab es zahlreiche Diskussionen zu den Auswirkungen des High-Frequency-Trading (HFT) auf die Finanzmärkte. Ohne Zweifel weist das Konzept des HFT, d. h. der Analyse von Marktinformationen wie Aktienpreisen zur Implementierung von Eigenhandelsaktivitäten in Sekundenschnelle, zahlreiche Vorteile auf. Hierzu gehören eine größere Liquidität der Märkte, geringere Transaktionskosten und ein schnellerer Zugriff auf Preise.

Bis vor Kurzem wurde HFT jedoch eigentlich nur für die Bereiche der Beteiligungspapiere und Derivate genutzt. Heute, da Börsenmakler angesichts der gegenwärtigen instabilen wirtschaftlichen Bedingungen nach neuen Wegen zur Realisierung einer vermehrten Liquidität suchen, können wir ein grundsätzliches Übergreifen des HFT auf weitere Anlagenklassen wie Devisen beobachten. Der Grund für die starke Nachfrage liegt auf der Hand: eine geringe Marge des relativen Gewinns stellt für jeden Börsenmakler ein attraktives Angebot dar. Dennoch ist das HFT im Devisenbereich keine völlig problemlose Angelegenheit. Beispielsweise kam es im März dieses Jahres zu einem Einbruch des japanischen Yen auf dem Devisenmarkt. Dieser war auf einen Fehler bei einem per Computer programmierten Handelsauftrag zurückzuführen, der zu einer Verzerrung der Märkte führte. Die Folge war ein sofortiges Versiegen der liquiden Mittel auf dem Devisenmarkt, auf dem täglich Zahlungsmittel im Wert von Milliarden von Dollar gehandelt werden.

Das reine Ausmaß dieses Einbruchs der japanischen Währung ist ein deutlicher Beleg für die enorme Nachfrage nach großen Devisentransaktionsvolumen per HFT. Daher ist die Geschwindigkeit und Optimierung der Festsetzung von Preisen für Händler, die Kapitalanlagegesellschaften Investmentservices im Devisenbereich anbieten, von entscheidender Bedeutung. Dies liegt darin begründet, dass die Geschwindigkeit von Preisänderungen auf einem extrem unbeständigen und unberechenbaren Markt für potenzielle Käufer einen zentralen Stellenwert einnimmt. Ohne diese Voraussetzung sind sie nicht in der Lage, fundierte Investmententscheidungen zu treffen.

Bei der Festsetzung der Preise stellt eine geringe Latenz daher einen entscheidenden Faktor dar. Die Latenz war traditionell einer der am wenigsten hervorgehobenen Aspekte im Devisenhandel. Oft lag dies daran, dass für Händler nur die Preise wichtig sind, die sie unmittelbar auf ihrem Bildschirm sehen. Wie diese Daten überhaupt auf den Computer kamen, war dabei ohne Belang. Zudem ist zu erwähnen, dass der gesamte Devisenhandel außerbörslich (OTC) abläuft, ähnlich wie bei den Derivaten, da es in diesem Bereich weder einen physischen Handelsplatz noch eine Börse gibt. In der Tatsache, dass sich der Devisenhandel ohne einen wirklichen Handelsplatz vollzieht, ist eine gewisse Ironie zu finden.

Die vorstehend angeführten Sachverhalte bedeuten im Zusammenspiel mit der Verteilung des Devisenhandels über verschiedene Zeitzonen und geografische Regionen, dass die Standorte der Server in Bezug auf das Rechenzentrum einen entscheidenden Faktor für den künftigen HFT-Erfolg in dieser speziellen Anlagenklasse darstellen. Die Latenz kann am effektivsten verringert werden, wenn sich die Server der Händler in der Nähe des jeweiligen Rechenzentrums befinden. Beispielsweise stützt sich unser eigenes Arbitrage-Zentrum in London zur Gewährleistung einer extrem niedrigen Latenz auf Glasfasernetze. Dies bietet Vorteile für Händler, da sie ihre Preisangebote schneller als Mitbewerber unterbreiten können. Angesichts der zunehmenden Beschleunigung der HFT-Aktivitäten stellt sich also die Frage, welche Anlagenklasse als Nächstes in den Blickpunkt von HFT rückt. Sicher ist hierbei, dass Devisen weder die erste noch die letzte Anlagenklasse sind, auf die sich das HFT ausgewirkt hat bzw. auswirken wird. Wenn eine Verfügbarkeit von Liquidität erkennbar ist, wird es immer helle Geister geben, die unter Ausnutzung der Technologie neue und innovative Wege finden werden, darauf zuzugreifen.

Mature Caucasian businessman with a protective face mask sitting at the coffee place and working on his laptop.

Make Do

23 January 2012

 

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