Für den Anwender wird die IT immer komfortabler. Um das zu erreichen, laufen im Hintergrund jedoch immer komplexere Vorgänge in stark fragmentierten Umgebungen. Da konkurrieren Cloud Services mit internen Systemen und Mitarbeiter nutzen eigene Geräte für berufliche Zwecke. Und wie Gartner-Analyst Andrew Spender kürzlich vom Gartner Symposium twitterte, haben bereits 70 Prozent der Marketingabteilungen in den USA ihren eigenen IT-Fachmann. Das Fatale daran: Dieser arbeitet unabhängig von der IT-Abteilung.
In einem solchen Umfeld wird es für die IT-Abteilung immer schwieriger für die Sicherheit der Unternehmens-IT zu sorgen. Denn die althergebrachten Wege mit Vorschriften und abteilungsbezogenen Befugnissen führen nicht mehr zum Ziel. Und so kommt es zur Patt-Situation: Die Fachabteilungen wollen auf viele ihrer Cloud- und Collaboration-Dienste nicht mehr verzichten, aber die IT-Abteilung möchte auch die Kontrolle nicht abgeben.
Einen Ausweg aus der Situation gibt es jedoch, wenn man den Fokus verändert und sich auf das Wesentliche konzentriert: die Daten. Richtet man den Blick auf die ausgetauschten Informationen anstatt über Geräte, Anwendungen, Plattformen, Zuständigkeiten und Kompetenzen zu diskutieren, wird schnell klar, dass nicht alle eines besonderen Schutzes bedürfen. Twitter-Nachrichten sind beispielsweise per se öffentlich. Eine Sicherungskopie wird unter Umständen nur für Dokumentationszwecke gebraucht und kann auch von der Marketingabteilung erstellt und verwaltet werden.
Der maßgebliche Schritt besteht darin, verschiedene Schutzniveaus entsprechend der Kritikalität und Sensibilität der Daten zu definieren. So lässt sich leichter entscheiden, welche Daten und Anwendungen einem zentralen Sicherheitsmanagement in der IT-Abteilung unterliegen müssen und welche von den Fachabteilungen – gegebenenfalls mit Unterstützung der IT-Abteilung – gesichert werden können.
Durch diesen veränderten Blickwinkel, hat die IT-Abteilung die nötigen Ressourcen, um für eine optimale Bereitstellung geschäftskritischer Informationen zu sorgen, während die Fachbereiche mehr Freiheit bekommen und selbst entscheiden können, welche Geräte oder Dienste sie nutzen.
