In der Welt der Kapitalmärkte ist der Begriff „geringe Latenzzeit“ nicht neu. Wenn wir darüber nachdenken, wer genau von dem Nutzen des technologisches Fortschritts für den Marktzugang profitiert, kommen einem in der Regel Investmentbanken auf der Verkäuferseite, Broker oder Unternehmen, die Vermögenswerte, Wertpapiere oder Derivate verkaufen in den Sinn. Üblicherweise assoziieren wir Beratungsgesellschaften, die sich direkt auf den Kauf konzentrieren – wie Kapitalbeteiligungsgesellschaften oder Anlageverwalter – nicht mit dem Hochfrequenzhandel. Traditionell geht die Käuferseite mit einer vorsichtigeren Herangehensweise vor und konzentriert sich darauf, wie viel Rendite bei dem Risiko erzielt werden kann, das mit dem ursprünglichen Geschäft verbunden ist – wie das bei Gewerbetreibenden üblich ist. Sollte es hier zu einem Wandel kommen? Erleben wir bald, dass Anlagemanagementfirmen ihre Aufmerksamkeit auf eine höhere Automatisierung richten, bei der extrem geringe Latenzzeiten erforderlich werden?
