Das CIO-Mindset entschlüsseln Agil, ehrgeizig, der Entwicklung voraus
Überblick
Im Zuge der Beschleunigung von Transformationsprojekten und der Erhöhung der Budgets ist die
Bedeutung der CIO und IT-Manager in den Unternehmen stark gestiegen. Wie sieht die weitere Entwicklung aus?
Wir haben eine Umfrage unter CIOs und IT- Führungskräften in Auftrag gegeben, die Standpunkte und Ziele in fünf wichtigen Bereichen abfragt: Geschwindigkeit der Technologieimplementierung, Rolle des CIO bei der Digitalisierung, Kundenorientierung,
Anpassungsfähigkeit des Ökosystems und Tech for Good, also dem Einsatz neuer IT-Systeme für Aspekte wie Nachhaltigkeit und Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
Ziel der Umfrage war es, herauszufinden, wie die IT-Führungskräfte sich selbst sehen, wie sie im Vergleich zur Konkurrenz dastehen und wie
agil sie tatsächlich sind. Außerdem interessierten uns Arbeitsabläufe und Prioritäten in den entsprechenden Bereichen.
Drei Dinge fallen auf:
CIOs sind agil, ehrgeizig und der Entwicklung voraus
Die Mehrheit der CIOs nimmt für sich in Anspruch, flexibler zu sein als die Konkurrenz, insbesondere in Bereichen, die direkt mit ihrer Funktion im Unternehmen zu tun haben. Es handelt sich um eine optimistische und zuversichtliche Gruppe von Entscheidungsträgern.
Die meisten von ihnen sind optimistisch, was ihre eigene Agilität angeht. Sie sind sich der
Herausforderungen bewusst, die vor ihnen liegen. Gleichzeitig gehen sie bei ihren Aktivitäten über die reine Servicebereitstellung hinaus und sehen das Gesamtunternehmen als Handlungsfeld.
Kundenorientierung, Nachhaltigkeit, Arbeitsmoral und Technologie sind hier die Stichwörter.
Hinzu kommen langfristige Ambitionen. Die größten Unterschiede zwischen der Ist-Situation und dem, was sie in zwei Jahren erreichen wollen, bestehen in den Bereichen Tech for Good und Kundenorientierung. Durch gezielt ausgewählte Partner will man hier bestehende Lücken schließen.
Hinzu kommt die Gewissheit, der Konkurrenz voraus zu sein, wobei ein leistungsfähiges Partnerumfeld als wesentlicher Erfolgsfaktor anzusehen ist.
Für eine erfolgreiche Arbeit brauchen CIOs Partner, die ihre Anforderungen erfüllen und ihre Position stärken. Anbieter, die nur Standardlösungen liefern, fallen durch das Raster. Um vorn zu bleiben sind Partner gefragt, die Außergewöhnliches leisten
können.
Über diese Studie
Wir haben mit CIOs in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, USA und Asien gesprochen. Intuit Research unterstützte uns dabei durch quantitative Online-Umfragen in Zusammenarbeit mit Kantar Research, bei denen 250 CIOs von Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern befragt wurden.
Außerdem haben wir zwei ausführliche Interviews mit CIOs in Großbritannien und in den USA geführt, eines bei einem großen US-Einzelhandelsunternehmen und das andere bei einem in Großbritannien ansässigen globalen Dienstleistungsunternehmen. Diese gaben uns zusätzliche Einblicke und Details, auf die wir bei der Umfrage unter 250 CIOs aufbauen konnten.
Warum gerade CIOs? Weil 88 % von ihnen an den strategischen Geschäftsentscheidungen ihrer Unternehmen beteiligt sind.
88% sind an den meisten strategischen Geschäftsentscheidungen des Unternehmens beteiligt.
Im Rahmen dieser Studie haben wir auch einen Agilitäts-Checker entwickelt, mit dem Sie Ihren eigenen Agilitätsindex durch Beantwortung von fünf einfachen Fragen ermitteln können. Mit Ihrem persönlichen Agilitäts-Score können Sie die Lücken im Vergleich zu globalen CIOs analysieren, was Ihnen bei der Suche nach Partnern helfen kann, mit denen Sie agil bleiben.
Für CIOs wird das Jahr 2022 ein arbeitsreiches Jahr werden. Seit Corona sind die IT-Ausgaben stark gestiegen. Laut 74 % der CIOs in unserer Studie werden sie dieses Jahr weiter zunehmen. 43 % erwarten sogar, dass ihre IT-Ausgaben um mehr als 10 % steigen werden. Nur eine Minderheit (11 %) gibt an, die IT-Ausgaben im Jahr 2022 kürzen zu wollen. Dieser Anstieg zeigt das Vertrauen in die Arbeit der CIOs und IT-Abteilungen und dass die Unternehmen insgesamt mehr Geld in die Systeme investieren, die sie ihren Kunden und Mitarbeitern zur Verfügung stellen.
Agilitätsindex
Agilität ist wichtig für das Management von Systemen und die Digitalisierung. Deshalb war es ein Ziel, den Agilitätsindex für CIOs anhand von fünf wichtigen Prioritäten zu messen.
Fünf Prioritäten heutiger CIOs:
- Geschwindigkeit der Technologieimplementierung Wie wichtig nehmen CIOs die Einführung neuer Systeme zur Modernisierung, und wie schnell setzen sie Innovationen um?
- Rolle des CIO bei der digitalen Transformation Wie bewerten CIOs ihre Führungsrolle, wie eng arbeiten sie mit den CEOs zusammen, um strategische Initiativen voranzutreiben, und welche. Fortschritte werden bei der Digitalisierung erzielt?
- Kundenorientierung – Wie wichtig ist CIOs die Optimierung der digitalen Servicequalität und wie flexibel erfolgt diese?
- Anpassungsfähigkeit des Ökosystems – Welche Rolle spielen Partnerschaften und Ökosysteme für den IT-Erfolg insgesamt und wie anpassungsfähig sind CIOs gegenüber ihren Partnern?
- Tech for Good – Hier geht es um Ziele, die über die digitale Transformation hinausgehen und darum, wie CIOs sich selbst in Bezug auf diese Ziele bewerten.
Der Agilitätsindex ist eine Zahl zwischen 0 und 100, die als Durchschnittswert für die oben genannten fünf
Fragen berechnet wird. Ein Wert von 50 bedeutet, dass die Unternehmen sich selbst als gleichwertig mit der Konkurrenz einschätzen, ein Wert über 50 bedeutet, dass sie sich besser als die Konkurrenz einschätzen, und ein Wert unter 50 bedeutet, dass sie sich schlechter einschätzen.
Wir haben festgestellt, dass der durchschnittliche Agilitätsindex bei 61 liegt.
CIOs schätzen sich selbst als versierter und flexibler ein als ihre Konkurrenten, was von gesundem Optimismus zeugt. Es gab zwar CIOs, die sich hinter der Konkurrenz einordneten, aber die meisten sahen sich vorn.
Dieser Optimismus kann zum Teil auf die Ausgereiftheit der jeweiligen Cloud und ggf. eine geringere Unternehmensgröße zurückzuführen sein. CIOs kleinerer Unternehmen sowie von Unternehmen mit einer stärkeren Cloud-Nutzung schätzen sich selbst als agiler ein als ihre Konkurrenten.
„Unabhängig von der Unternehmensgröße ist die Cloud die grundlegende Technologie unserer Zeit. Unsere Umfrage zeigt dies deutlich: CIOs von Unternehmen, die zu mehr als 50 % auf die Cloud setzen, haben einen Agilitätswert von 67 und liegen damit sechs Punkte über dem Durchschnitt.Die Stärke der Cloud liegt insbesondere in der Beschleunigung von Entwicklung,Innovation und Skalierung. Da liegt es nahe, dass IT-Manager auf mehr Agilität durch die Cloud setzen.“
John Armenakas, Director, SaaS Partner, Colt
CIOs sehen ihre Stärken auch gerade in den Bereichen, die am meisten mit ihren Aufgaben zu tun haben, nämlich bei der digitalen Servicequalität und beim Aufbau von entsprechenden Kooperationen. Das ist nicht verwunderlich, da technische Bereiche im Zentrum der Tätigkeit von CIOs stehen.
Die Ambitionslücke
Veränderungen gehören für CIOs zum Alltag. In den letzten Jahren mussten sie mit heftigen Umwälzungen und neuen Kundenerwartungen fertig werden.
Aber wie geht es weiter? Welche Defizite sollen in den nächsten beiden Jahren abgebaut werden?
Hier sehen wir die „Ambitionslücke“. Anhand dieses Kriteriums wollten wir den derzeitigen Stand und die anstehenden Aufgaben analysieren.
Wir haben festgestellt, dass für CIOs zwei Bereiche besonders wichtig sind, nämlich Kundenorientierung und Tech for Good.
Kunden- orientierung
Kundenorientierung ist für CIOs ein Dauerthema.
Im Vergleich zu anderen Führungskräften wie CEOs und CMOs (61 %) tragen CIOs deutlich seltener Verantwortung im Bereich digitale Servicequalität
(16 %). Dennoch hält eine überwältigende Mehrheit von 91 % das Thema Kundenorientierung für wichtig.
Insgesamt wird die Kundenorientierung als wichtigste Priorität eingestuft. Hier liegt auch die zweitgrößte Ambitionslücke, und viele CIOs erklärten, an der Umsetzung neuer Lösungen zur Optimierung kundenorientierter Abläufe zu arbeiten.
Zahlreiche CIOs sind nicht für das Thema digitale Servicequalität zuständig – aber sie kennen die technischen Probleme von Kunden möglicherweise besser als andere Beteiligte im Unternehmen. Hier würde es helfen, bei der Bewertung technischer
Nicht alle Unternehmen, mit denen wir gesprochen haben, schätzen sich in diesem Bereich besser ein als den Wettbewerb. Viele stehen z. B. vor der Herausforderung, Innovation und Benutzerfreundlichkeit in Einklang zu bringen. Sinnvoll wäre es etwa, die Kanäle zu analysieren, über die die Kunden bevorzugt mit dem Unternehmen kommunizieren und hier effektive IT-Lösungen zu realisieren. Für CIOs kann die Umsetzung solcher Erkenntnisse alles Mögliche bedeuten, von der einfachen Überprüfung eines bestehenden Prozesses bis hin zur Verbesserung der Netzwerkarchitektur oder der kundenfreundlicheren Gestaltung von Kontaktpunkten.
Kundenorientierung
Einer der CIOs, mit denen wir gesprochen haben, beschreibt dies so:
„Das Thema Kundenorientierung ist für uns enorm wichtig. Bisher haben wir uns auf die Modernisierung unserer Back-Office-Systeme konzentriert, um die Voraussetzungen für kundenorientiertere Lösungen
für die Zukunft zu schaffen. Bei den entsprechenden Front-End-Lösungen haben wir noch viel zu tun.“
CIO eines globalen Dienstleisters mit Sitz in Großbritannien
Dank der Vielzahl digitaler Kanäle ist es heutzutage leicht, Kunden zu erreichen. CIOs wollen ihre IT so modernisieren, dass sie einen großen Sprung bei der Kundenorientierung ermöglicht. Wir haben uns angeschaut, was die Erfolgreichsten richtig machen.
Soziale Medien sind für die Kundenbindung am wichtigsten
Die Erwartungen der Kunden änderten sich komplett, als die Pandemie ausbrach. Schnelle Aktualisierung, kontaktlose Zahlung und Lieferung an jeden Ort standen auf einmal auf der Wunschliste. Die Anbieter reagierten schnell, verlagerten ihre Präsenz in digitale Marktplätze und strickten ihre Geschäftsmodelle so um, dass Kundenforderungen wie Online-Verkauf, schnellere Lieferung, Online-Bezahlung und schneller Kundenservice erfüllt werden konnten.
Plötzlich war ein Onlineshop Pflicht und nicht nur„nice to have“.
Die sozialen Medien sind der logischste Ort, an dem Kunden gut erreichbar sind. Soziale Medien sind günstig und benutzerfreundlich und helfen den Herstellern, sich in ihre Kunden hineinzuversetzen. Für kundenorientierte CIOs führt kein Weg an ihnen vorbei.
Weitere wichtige digitale Kanäle sind mobile Markenanwendungen, spezielle E-Commerce-Shops und -Plattformen sowie Kunden-Communities. Um also die Nase vorn zu haben, sollten Sie darüber nachdenken, wo Ihre Kunden digital hauptsächlich unterwegs sind und wie Sie dies nutzen können, um die Kundenorientierung in Ihrem Unternehmen zu fördern.
Kundenorientierung
Der Königsweg zu mehr Online-Erfolg: Kundenzufriedenheit messen, Communities nutzen
Wer Kundenorientierung ernst nimmt, setzt zur Maximierung der Servicequalität auf Online- Monitoring. Erfolgreiche Unternehmen ermitteln zum Beispiel regelmäßig ihren Servicequalitätsindex
oder Net Promoter Score (NPS, Kennzahl für Kundenzufriedenheit) und verfügen über eigene Kunden-Communities. Indizes wie der Servicequalitätsindex und der NPS können CIOs dabei helfen, zu erkennen, wie gut der digitale Auftritt des Unternehmens bei Kunden tatsächlich ankommt. Kunden-Communities wiederum liefern nützliches Feedback für die Entwicklung oder Optimierung von Produkten und Services, wenn z. B. das Produkt oder der Service bei einer Teilgruppe von Kunden getestet wird. Also, wie können Sie Communities und Bewertungen nutzen, um Feedback zu Ihren Produkten, Services und digitalen Auftritten zu erhalten? Und wenn diese Informationen in Ihrem Unternehmen bereits zur Verfügung stehen, wie werden sie genutzt?
„Wenn wir den Kunden in den Mittelpunkt stellen, verändern sich Abläufe im Unternehmen. CIOs wissen das nur zu gut, weshalb die Kundenorientierung ganz oben auf ihrer Prioritätenliste steht. Bei der Agilität geht es darum, IT und neue Technologien zu nutzen, um auf die Wünsche der Kunden einzugehen und ihnen diese auf intelligentere und attraktivere Weise zu erfüllen.“
Noah Roychowdhury, Head of Customer Intelligence, ColtNoah Roychowdhury, Head of Customer Intelligence, Colt
Tech for Good
CIOs prognostizieren, dass Tech for Good immer wichtiger wird
Ein weiterer Schwerpunkt für CIOs ist das Thema Tech for Good. Dabei geht es um Entwicklungen, die über die Digitalisierung hinausweisen. Wir sehen hier die Bereiche Mitarbeiterbetreuung, Schutz der Kundendaten, nachhaltige Ressourcennutzung,
Engagement für die Gemeinschaft und Verbesserung der Unternehmensführung.
Gegenwärtig weist der Bereich Tech for Good das größte Umsetzungsdefizit auf, auch weil die CIOs mit anderen wichtigen Bereichen wie Kundenorientierung und strategischer Systempflege bereits stark ausgelastet sind. Dennoch sind für die meisten CIOs Erfolge im Bereich Tech for Good wichtig.
In einem unserer ausführlichen Gespräche wies unser Gesprächspartner ausdrücklich darauf hin und betonte:
Die Bereiche Umwelt- und Sozialverantwortung sowie verantwortungsbewusste Unternehmensführung (Environment, Social, and Corporate Governance, kurz ESG) sind heute wichtiger denn je. Im vergangenen
Jahr stand es noch nicht weit oben auf der Tagesordnung, aber in den letzten sechs Monaten ist es zu einem sehr wichtigen, von oben vorangetriebenen Thema geworden.
CIO eines US-amerikanischen Einzelhandelskonzerns
CIOs wollen mehr als nur Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit hat für Unternehmen oberste Priorität, und jede Abteilung soll dabei eine Rolle spielen.
Insbesondere die IT steht auf dem Prüfstand. Die Internationale Energieagentur1 konstatiert, dass Rechenzentren 0,3 % der weltweiten CO2-Emissionen verursachen, ein Wert, der im Zuge der wachsenden Nachfrage nach Servern noch steigen dürfte. Insgesamt ist die IT-Branche für doppelt so viele CO2-Emissionen verantwortlich wie der Luftfahrtsektor.2
Dass Unternehmen der Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert einräumen, ist fraglos eine positive Entwicklung. 54 % der CIOs geben an, dass ihre Unternehmen bereits Nachhaltigkeitsziele festgelegt und umgesetzt haben. Die von uns befragten Unternehmen gehören zu den größten der Welt, und so ist es nicht verwunderlich, dass sich viele von ihnen evidenzbasierte Nachhaltigkeitsziele gesetzt haben.
Interessanterweise geht es vielen CIOs bei Tech for Good nicht nur um Nachhaltigkeit. Wie die Daten zeigen, berücksichtigt Tech for Good unter anderem auch die Interessen von Mitarbeitern, Kunden, Umwelt, Partnern und der globalen Gemeinschaft.
In der realen Welt könnte dies so aussehen, dass bessere digitale Arbeitsumgebungen und Möglichkeiten für die Mitarbeiter entstehen, ein besserer Datenschutz für die Kunden, eine bessere Ressourcennutzung und eine bessere Unternehmensführung.
Wie sieht es in Sachen Tech for Good in Ihrem Unternehmen aus? Welche Bereiche gibt es außer Nachhaltigkeit noch, in denen der Einsatz neuer technischer Systeme positive Effekte für die Allgemeinheit bewirken kann – etwa bei Diversität, Inklusion oder Mitarbeiterzufriedenheit? Wie werden sich diese Programme Ihrer Meinung nach in den nächsten Jahren entwickeln? |
Die Digitalisierung hilft Unternehmen in vielerlei Hinsicht, energieeffizienter zu werden. CIOs richten ihr Augenmerk auf Technologien wie Internet der Dinge, Künstliche Intelligenz, Maschinelles Lernen, 5G und Datenanalyse, da sie hier die größten Veränderungspotenziale sehen. Doch wie lassen sich bei der Bewertung des geschäftlichen Nutzens neuer Technologien Nachhaltigkeitskriterien einbeziehen, um sicherzustellen, dass flexibilitätsorientierte Lösungen auch umweltverträglich sind? |
Nachhaltigkeit liegt noch hinter anderen Faktoren wie Transparenz, Fachwissen, Erfahrung und Vertrauenswürdigkeit zurück, die weltweit nach wie vor die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl eines Anbieters sind.
Interessanterweise ist das Thema Nachhaltigkeit auf den Märkten unterschiedlich wichtig. In Deutschland scheint die Nachhaltigkeit die größte Rolle zu spielen, wo sie bei der Wahl des Anbieters an vierter Stelle steht, während sie weltweit nach unseren Daten an sechster Stelle liegt.
„Die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und die Beurteilung von deren Nachhaltigkeitsinitiativen ist ein wichtiger Punkt. Wir erwarten von unseren Zulieferern Einzelheiten über ihre Nachhaltigkeitsinitiativen und besprechen das auch ausführlich.“
CIO eines US-amerikanischen Einzelhandelskonzerns
Ein umfassender und strategischer Blick auf die Nachhaltigkeit. CIOs haben eine strategische Vision in Sachen Nachhaltigkeit, und die sieht anders aus, als man meinen könnte. Viele Führungskräfte sehen in der Nachhaltigkeit ein Instrument, das ihnen einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschafft oder die Kunden beeindruckt. Die meisten CIOs betrachten Nachhaltigkeit allerdings vom Standpunkt der Mitarbeiter aus. Sie sind sehr an solchen Programmen interessiert – nicht, weil sie meinen, dass sie aufgrund von Wettbewerbs- oder Regulierungsdruck dazu gezwungen sind, sondern weil sie ihnen hilft, Mitarbeiter zu halten und attraktiv für qualifizierten Nachwuchs zu sein. Gleichzeitig steigt der langfristige Shareholder Value. Diese Haltung passt gut zu einem der UN-Nachhaltigkeitsziele, das sich ebenfalls auf den Arbeitnehmerschutz konzentriert. Zahlreiche Experten betonen die entscheidende Rolle, die die Digitalisierung bei der Erreichung dieser Ziele für Länder und Unternehmen spielen wird. Dass auch CIOs diese Perspektive teilen, ist zu begrüßen.
Ein Beispiel: ESG als Kriterium für den Unternehmenserfolg
Ein bedeutendes amerikanisches Einzelhandelsunternehmen
führt in Zusammenarbeit mit mehreren globalen IT-Partnern eine weitreichende Public-Cloud-Migration durch. Bei der Auswahl dieser Partner spielen die Grundsätze Nachhaltigkeit und Diversität eine wesentliche Rolle. Alle werden entsprechend ihren Nachhaltigkeitsinitiativen beurteilt.
Auch im Unternehmen werden diese Werte gelebt, insbesondere in Bezug auf Diversität.
Das Unternehmen hat sogar ein Vorstandsmitglied für Diversität und nimmt regelmäßig an Diversitätsaktionen teil, um so wichtige ESG-Punkte zu sammeln.
Unser CEO und der Vorstand haben unsere Vergütung an ESG-Kriterien geknüpft. Sogar unsere Boni sind teilweise daran geknüpft.“
CIO eines US-amerikanischen Einzelhandelskonzerns
Die Lücke schließen
In den letzten Jahren haben CIOs einiges über Widerstandsfähigkeit, Online-Zusammenarbeit und die Bedeutung von Partnern hinzugelernt.
CIOs haben einen großen Einfluss auf die geschäftliche Ausrichtung und die strategischen Entscheidungen ihrer Unternehmen. Außerdem müssen sie viele Ziele erreichen, insbesondere wenn ihre Aufgaben über die Entwicklung von Produkten und Services hinausgehen. CIOs kennen ihre Hausaufgaben: Sie verfolgen den Weg zur Agilität, bauen Nachhaltigkeitsprogramme aus und sorgen für Mehrwert im Unternehmen.
Starke Partnerschaften könnten hier den nötigen Input liefern, um die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit zu überbrücken.
90% Finden Partnerschaften wichtig oder sehr wichtig, um sich über neue Produkte und Services zu informieren |
Starke Partner helfen Unternehmen, technisch am Ball zu bleiben. 90 % von ihnen sind der Auffassung, dass Partner und Lieferanten eine wichtige
Quelle für technologische Aktualisierungen sind. Kompetente Partner tragen dazu bei, dass CIOs auf aktuelle, besonders gefragte Produkte und Services aufmerksam werden und so stets einen Schritt voraus sind.
CIOs, die großen Wert auf ihre Partnerschaften legen, zeigen auch insgesamt eine viel größere Unternehmensflexibilität. Etwa 60 % von ihnen stufen sich selbst als agiler als ihre Konkurrenten ein, sowohl in Bezug auf die Kundenorientierung als auch auf Tech for Good.
Welchen Mehrwert liefern Ihre Partner über ihre vertraglichen Verpflichtungen hinaus? Bei Partnerschaften sollte es darum gehen, in jeder Phase einen Mehrwert zu schaffen und die Ziele des Endkunden zu verstehen – und nicht einfach nur darum, Ergebnisse zu erzielen. Was tun Ihre Partner, um Sie bei der digitalen Umgestaltung Ihres Unternehmens zu unterstützen und zu begleiten?
Die Lücke schließen
Netzwerk- und Kommunikationsanbieter sind einflussreiche Geschäftspartner für CIOs
CIOs arbeiten gerne mit Unternehmen zusammen, die ihnen beim Aufbau agiler Netzwerke helfen. Ganz oben auf der Liste stehen Value-Added Reseller (VARs), Systemintegratoren (SIs) sowie Netzwerk- und Kommunikationsanbieter. Während SIs und VARs primär beratend tätig sind, ist die Leistung von Netzwerkanbietern von entscheidender Bedeutung, denn Transformations- und Tech-for-Good-Projekte
funktionieren nur, wenn die Vernetzung stimmt. Darum sollten die entsprechenden Partner frühzeitig mit ins Boot kommen.
Bei der Vorstellung neuer Technologien, die im nächsten Jahr die digitale Transformation vorantreiben sollen, stützten sich die CIOs stark auf netzwerkbezogene Technologien wie Network Function Virtualisation (NFV), On-Demand-Networking, SD WAN und 5G, also vier von 10 möglichen Optionen.
„Früher brauchten wir drei Monate für die Planung und dann drei Monate für die Umsetzung; jetzt brauchen wir nur noch ein paar Wochen für die Einführung.“
CIO eines US-amerikanischen Einzelhandelskonzerns
Auch Edge-Netzwerke und Secure Access Service Edge (SASE) sind für CIOs interessant. Wir sind der Meinung, dass dies einen breiteren Trend im Denken der CIOs widerspiegelt4: dass agile, schnelle und zukunftsweisende Kommunikation die Bereitstellung von Dienstleistungen und Produkten, die Nachhaltigkeit und die Kundenorientierung in Zukunft verbessern wird.
Ungenügende Bandbreiten bremsen
Jeder fünfte CIO sieht schlechte Netzwerk- und Bandbreitenkapazitäten oder beides als Haupthindernis für die Digitalisierung. Vielleicht ist dies auch einer der Gründe, warum Kommunikationsanbieter ganz oben auf der Liste der zukünftigen Partnerschaften für CIOs stehen.
CIOs sind gespannt darauf, wie sich die Vernetzungslösungen der nächsten Generation entwickeln. Auf dem Markt tummeln sich außerdem zahllose neue Akteure. Wie verträgt sich das aus CIO-Sicht mit den Zielen Tech for Good und Kundenorientierung? Auf welche Faktoren (z. B. umweltfreundliche Anbieter und abfallfreie Produktion) legen CIOs Wert?
20% sehen Netzwerk-/ Bandbreitenbeschränkungen als Hindernis – Hauptgrund für eine stärkere Zusammenarbeit mit Netzwerkanbietern.
„Für uns geht es bei einer Zusammenarbeit mit Partnern nicht nur darum einen Mehrwert für unsere Kunden zu schaffen, sondern auch für deren Endkunden. Wir müssen die Ziele der Partnerschaft erreichen, aber auch das große Ganze sehen.Der richtige Partner kann wichtig sein, wenn es darum geht, Dinge wie Nachhaltigkeit, Kundenorientierung und agile Vernetzung parallel, erfolgreich und kosteneffizient umzusetzen.”
Mark Hollman, VP, Partner Development & Success
Fazit und weitere Schritte
Agilität ist für Unternehmen entscheidend, wenn es um die Reaktion auf Krisen und Veränderungen geht. Unternehmensagilität ist nicht mehr nur mit Software verbunden, sondern bezieht sich auch auf die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Mitarbeiter betreuen, ihre Partner bewerten, ihre Kunden behandeln und vieles mehr.
Je mehr Unternehmen den Kunden in den Mittelpunkt stellen, desto wichtiger wird das Thema Kundenorientierung. Für CIOs stellt sich die Frage, wie sie einerseits Servicequalität erfolgreich optimieren und andererseits von den Vorreitern lernen können. Unsere Studie zeigt, dass Führungskräfte soziale Medien, Video und Instant Messaging bei Kundenkontakten intensiv nutzen. Die führenden Unternehmen verwenden auch Kennzahlen zur Kundenerfahrung wie den Servicequalitätsindex und den NPS und nutzen Kunden-Communities. Tech for Good ist der Bereich mit der größten Ambitionslücke, d. h. der Bereich, den CIOs besonders gern optimieren würden. Für CIOs ist es entscheidend, dass Tech for Good über das Thema Umweltschutz hinausgeht und alle Akteure innerhalb des Ökosystems einbezieht – Mitarbeiter, Partner und Aktionäre. CIOs sollten prüfen, wo die Technologie in ihrem…
Unternehmen positive Ergebnisse erzielt und diese Programme in den nächsten Jahren weiterentwickeln. Partnerschaften sind eine der wichtigsten Voraussetzungen für Agilität. Unsere Studie zeigt, dass CIOs, die Wert auf technische Partnerschaften legen, deutlich höhere Agilitätswerte erzielen. Untermauert wird dies durch Berichte aus der Praxis, die zeigen, wie die Einführung einer neuen Technologie enorme Agilitätspotenziale freigesetzt hat.
Über die Umfrage
Colt hat Intuit Research mit der Durchführung einer Umfrage unter leitenden IT-Entscheidern in Unternehmen mit 5.000 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den USA und Japan beauftragt.
Intuit Research rekrutierte die Befragten über ein globales Online-Zugangspanel und überprüfte sie auf Eignung und Authentizität. Die Stichprobengröße betrug mindestens n=50 in jedem Markt mit einer Gesamtanzahl von n=250 Befragten. Die Interviews wurden vom 8. – 22. Oktober 2021 durchgeführt. Intuit Research berücksichtigte auch die Ansichten von zwei CIOs in ausführlichen einstündigen Gesprächen.
Firmenprofile
Der Agilitätsindex ist eine Kennzahl, die darauf basiert, wie CIOs die Leistung ihres Unternehmens im Vergleich zu den Wettbewerbern ihrer Branche bewerten. Er wurde als Durchschnittswert erstellt, der anhand von fünf Fragen berechnet wurde, die mit den fünf Hauptpfeilern der Prioritäten eines CIOs verbunden sind.
Die CIOs bewerteten, wie agil sie sich im Vergleich zu ihren Konkurrenten sehen – die Antworten reichten von „besser als“ über „gleichauf“ bis hin zu „schlechter als“ die Konkurrenz. Jede Antwort wurde auf einer Skala von 0 bis 100 bewertet, wobei 50 gleichbedeutend mit „wie Wettbewerber“ war. Nachstehend finden Sie einen Überblick über die Firmendaten der befragten Unternehmen:
Weitere Informationen erhalten Sie unter
www.colt.net/de [email protected]
- https://www.forbes.com/sites/forbestechcouncil/2021/05/03/ renewable-energy-alone-cant-address-data-centers-adverse- environmental-impact/?sh=fa6c8e85ddc9
- https://www.bcg.com/en-gb/press/24june2021-telco-sector-game- changer-sustainability-shrinking-carbon-footprints
- https://sustainabledevelopment.un.org/topics/employment
- https://www.mckinsey.com/business-functions/mckinsey-digital/ our-insights/the-cio-agenda-for-the-next-12-months-six-make-or- break-priorities